Hallo!

Christian Klischat

Programme

JUDAS

Monolog von Lot Vekemans

Der Mann hat keinen guten Ruf.
Er gilt als der Verräter schlechthin:
Judas Ischariot, der letzte der zwölf Apostel.
Fesselndes Porträt eines zweifelnden, leidgeprüften Menschen.
Mit archaischer Kraft und auf subtile Weise rehabilitiert die
niederländische Autorin eine zum Negativmythos gewordene Figur.
Ein bisschen Judas steckt in jedem von uns.

Programmfotos

KÖNIG DER HIMMEL...Drei Tage bis zur Ewigkeit

Judäa unter Pontius Pilatus. Das Land stöhnt unter seinen verhassten Besatzern. Im Morgengrauen geißeln Soldaten der römischen Garnison in Jerusalem einen jüdischen Anführer, zum Ruhme Roms und dem Volk zur bitteren Warnung. Ein falscher Prophet und Wunderheiler soll der Mann gewesen sein, einer, der sich – aller Lächerlichkeit zum Trotz – „König“ genannt habe! Hat es der schweigsame Scharlatan nicht verdient, mit einer Dornenkrone geschmückt zu werden? Unter Hohn und Spott nagelt man ihn ans Kreuz.

Auf ein Opfer mehr oder weniger kommt es nicht an in diesen aufgebrachten Zeiten. Der Mann stirbt. Von den römischen Schindern aber bleibt einer auf dem Schädelacker zurück – als Wache. Bevor die Krähen, die Hitze und die Zeit nicht ihren Dienst getan haben, ist der Gerichtete nicht vom Kreuz erlöst. Viel Zeit also für den Legionär, in Staub und Sonnenglut auf die zu hören, die den Toten kannten, den Provinzler, der seit der Taufe im Jordan rings um den fernen SeeGenezareth gezogen war, ein Jahr, zwei, und dabei – alle sagen es – Wunderdinge getan und gesprochen hatte wie keiner jemals vor ihm. Erst jetzt, am dritten Tag nach dem Kreuzestog, erfüllt sich seine geheimnisvolle Bestimmung. Und der römische Soldat, längst staunend gemacht durcht die Geschichten dieser Tage, ist Zeuge.



Buch und Regie GÖTZ BRANDT (u.a. Redakteur, Drehbuchautor, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Mainz)

Spiel CHRISTIAN KLISCHAT (u.a. Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Weimar, Hans Otto Theater

SCHINDERHANNES...Das Alter wird die Krankheit nicht sein, an der ich sterbe.

Der, den wir da auf fast leerer Bühne sehen, hat eine Verabredung, die er nicht versäumen will. Eine Verabredung mit dem schönen Hannes, der als „Schinderhannes“ einer der berühmtesten Räuber der deutschen Geschichte wurde. Wer war der Mann, der nach dem Motto „Live fast – die young“ zu leben schien, der mit dem Diebstahl von Hammeln und Pferden begann, in brutaler Weise Straßenraub beging und bewohnte Häuser plünderte, Menschen erpresste und ihnen Schutzgeldzahlungen abverlangte, und der sich nicht scheute, Mord und Totschlag zu begehen? Der, den wir da auf fast leerer Bühne sehen, will wissen, auf wen er trifft an diesem 21. November 1803 gegen ein Uhr am Nachmittag vor den Toren der Stadt Mainz: dem Tag der Hinrichtung des schönen Hannes im Kreise von neunzehn seiner Spießgesellen. Und so erinnert sich dieser Mann an viele Zeugen, die im Prozess – oder in seiner Phantasie – höchst gegenteilige Dinge zum Delinquenten zu sagen hatten: an die Mutter und die Geliebte, an den auf den Tod zugerichteten Kaufmann, an den Leibkameraden, an den öffentlichen Ankläger, den irre gewordenen Pfarrer, den Metzger voller Bewunderung, an den bettelarmen Jugendfreund oder einen stiernackigen Hehler. Die Aussagen puzzeln sich am Ende, frei von folkloristischer Legendbildung, nicht nur zum Bild einer bewegten Kriegszeit zusammen, sondern lassen auch das Exemplarische eines Lebensweges ahnen zwischen krimineller Energie und der Gunst der Stunde.


Buch und Regie: GÖTZ BRANDT (Redakteur, Drehbuch-Autor, Regisseur u.a. Staatstheater Mainz, Nationaltheater Mannheim)
Spiel: CHRISTIAN KLISCHAT (u.a. Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Weimar, Hans-Otto-Theater Potsdam)

FRANKENSTEIN

Gerade mal einundzwanzig Jahre alt ist Mary Shelly, als am 1.Januar 1818 ihr Frankenstein-Roman
erscheint. Er wird schnell zu einem der bekanntesten Werke der fantastischen Literatur! Shelly erzählt die
fiebrige Geschichte um Victor Frankenstein, der kraft der Naturwissenschaften wie Gott sein will.
Und sie erzählt vom künstlich geschaffenen und entsetzlich aussehenden Riesen, dessen Einsam-
keit und Enttäuschung kein Ventil finden und umschlagen in blutigen Hass gegen seinen Schöpfer.
Kein Zufall, dass sich der Stoff an den mythischen Prometheus anlehnt, der Leben aus Ton er-
schuf und sich für sein Menschengeschlecht mit den Göttern überwarf. Und kein Wunder, dass „Fran-
kenstein“ auch zweihundert Jahre nach seinem Entstehen immer noch einen wunderbar gruseligen Le-
se-, Vorlese- und Interpretationsstoff abgibt.

Regie und Einrichtung GÖTZ BRANDT ( u.a. Redakteur, Drehbuchautor, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Mainz)

Spiel CHRISTIAN KLISCHAT (u.a. Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Weimar, Hans Otto Theater Potsdam)

LUTHER...Er nymbt kain Blat furs Maul

Launig und schwärmerisch, polternd, hellsichtig und weltweise lässt sich der große Reformer im privaten Kreise über Gott, Tod, Teufel und die ganze Welt aus. Von den ärgsten Feinden des Menschen und den schönsten Freuden ist die Rede, von den Wundern der Natur, vom Ehestand, von der Musica, der Zunft des Schreibers oder dem himmlischen Regenbogen. Anschaulich, lebensprall und sprachgewaltig ist Luther dabei und alles andere als ein staubiger Theologe. Der Hausherr kommt zugleich als Prediger daher, als Sänger und als Literat. Vor allem aber zeigt er sich als ein Mensch voller Lust und Liebe, Not und Zorn, Angst und Hoffnung, einer, der kurzweilig unterhalten kann ohne je den Faden, den Stoff und mit ihm die Aufmerksamkeit seiner Gäste zu verlieren.


Regie und Einrichtung GÖTZ BRANDT ( u.a. Redakteur, Drehbuchautor, Nationaltheater Mannheim, Staatstheater Mainz)

Spiel CHRISTIAN KLISCHAT (u.a. Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Weimar, Hans Otto Theater Potsdam)

MEIN GOTT, MEIN GOTT-WARUM?...Ein Psalmen-Rezital

Einge Musiker und ein Schauspieler
tasten sich schlicht und ergreifend
mit viel Herzblut
an dieses wohl älteste
bis heute im Alltag gebrauchte
Gespräch mit Gott heran.
Ein sinnlich gewagter Dialog
mit dem Schöpfer von Himmel und Erde, dem Un-nennbaren, dem großen Liebhaber...
von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt
von zart bis bitter in die kleinsten Fasern der Gott-Mensch Beziehung.


Regie: JOHANNA HASSE (u.a. ACUD-Berlin, HAU1, Hans-Otto-Theater Potsdam)
Spiel: CHRISTIAN KLISCHAT (u.a. Staatstheater Darmstadt, Nationaltheater Weimar, Hans-Otto-Theater Potsdam)
Foto: ANDREA HANSEN
Video SÖREN KARGER